Freitag 28. April 20.00 Uhr
Samstag 29. April 20.00 Uhr
Sonntag 30. April 17.00 Uhr
Mittwoch 03. Mai 20.00 Uhr
Freitag 05. Mai 20.00 Uhr
Samstag 06. Mai 20.00 Uhr
Sonntag 07. Mai 17.00 Uhr
Dienstag 09. Mai 20.00 Uhr
Donnerstag 11. Mai 20.00 Uhr
Freitag 12. Mai 20.00 Uhr
Samstag 13. Mai 20.00 Uhr
Sonntag 14. Mai 17.00 Uhr
Aufführungsort - MEZWAN (Mehrzweckanlage) Schulhausstrasse 15, 3421 Lyssach 8 Gehminuten ab Bahnhof
Vorverkauf Online u. Infos - ab 01. März unter Tel. 034 422 21 75 Buchhandlung am Kronenplatz Burgdorf
Di bis Fr 09.00 - 12.00 / 13.30 - 18.30 Sa 09.00 - 16.00
Eintritt - Fr. 30.- (Schüler:innen, Studierende, Auszubildende
Fr. 20.-)
Im kleinen, ruhigen Ort namens Aucun auf dem Lande übergibt der in die Jahre gekommene Arzt Dr. Parpalaid seine Praxis dem jungen “Dr.“ Knock. Dieser will sich keineswegs damit abfinden, ein leeres Wartezimmer zu haben, weil im ganzen Bezirk lauter kerngesunde Menschen leben. Seine "neue Methode" ist deshalb bald eingeführt und die ihr zugrunde liegende Aussage ebenfalls: “Ein gesunder Mensch ist ein Kranker, der noch nicht weiss, dass er krank ist“ - sehr krank sogar. In diesem Sinne macht sich der Scharlatan an die Arbeit, zuerst wichtige Partner an Bord zu holen und dann seine Kundschaft zu diagnostizieren. Er versteht es auf bestrickende Weise, in der Bevölkerung ein kollektives Hypochonder-Syndrom zu entwickeln und erfreut sich grosser Beliebtheit. Zwar formiert sich auch Widerstand, der den manipulativen Knock beim Aufbau seines Machtsystems aufzuhalten versucht. Ob es diese Aussenseiter aber schaffen, die autoritätsgläubige Masse aufzuklären? Als Dr. Parpalaid nach drei Monaten wieder an seiner alten Wirkungsstätte erscheint, um die erste Rate für die verkaufte Praxis abzuholen, erkennt er seinen einst vertrauten Ort jedenfalls nicht wieder.
Romains hat dieses Stück 1923 geschrieben. Das Werk ist also heuer 100jährig, hat aber als Satire auf die Medizingläubigkeit sowie als Groteske auf gefährliche Machtstrukturen und Massenphänomene nichts an Aktualität verloren.
Fotos Michael Meier
Davina Siegenthaler Hugi, geb. 1978, wohnhaft in Thörishaus/BE.
Seit ihrem Studienabschluss in Theaterwissenschaft 2005 (Uni Bern & FU Berlin) setzte Davina Siegenthaler Hugi über dreissig Regiearbeiten für Amateurbühnen und in der professionellen freien Szene um. Mit dem MAS in Theaterpädagogik (ZHdK) kamen seit 2008 diverse Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen dazu. Später erwarb sie das CAS im Studiengang Kulturbetriebsführung (ZHAW). Die Theaterschaffende mit Herzblut ist freischaffende Regisseurin und Theaterproduzentin und als solche auch Initiantin und Leiterin des “theater nota bene“ für Zweipersonenstücke. Sie schreibt zudem Drehbücher für szenische Führungen und setzt sie künstlerisch um. Seit fünfzehn Jahren ist sie Leitungsteam-Mitglied des professionellen Autoren- und Tourneetheaters “Theater überLand“ und dort fürs Fundraising zuständig. Als Leiterin und Coach der “Jungen Theaterfabrik Bern“ (Förderplattform für junge professionelle Kulturschaffende) ist sie Bestandteil des “Kunst- und Kulturhaus Visavis“ in Bern. Ihr Know-How setzt die vielseitige Theaterfrau auch als Vorstands-Mitglied und Mandatsträgerin bei “Kultessen“ für kulturelle Vermittlungsprojekte ein.
Jules Romains, eigentlich Louis Henri Farigoule (1885 – 1972), war ein französischer Schriftsteller, der u.a. mit satirischen Dramen bekannt wurde. Nach einem Studium in Philosophie und Biologie an der Pariser Sorbonne betätigte er sich zunächst als Lehrer. Nachdem er schon als Philosophiestudent in einer Art Erweckung die Idee der “vie unanime“ (Einstimmigkeit) erfahren hatte, schloss er sich der 1906 u.a. von Georges Duhamel gegründeten Abtei-Gruppe (Abbaye de Créteil) an und veröffentlichte bald danach seinen lyrischen Gedichtband “la vie unanime“, der zum Manifest der gleichnamigen literarischen Bewegung wurde. Diese verstand sich als Abkehr vom Naturalismus und vom psychologischen Roman. Nicht mehr das Individuum mit seinen Problemen bildete den Mittelpunkt der Betrachtung, sondern die “Gesamtwirklichkeit des Menschen und der Welt“, die Einheit im Kollektiv. Darin lauerte aber auch die Gefahr der Massenpsychose und -manipulation, die Romains' durchtriebener Protagonist in “Knock oder der Triumph der Medizin“ ausnützt.
Regie, Stückfassung - Davina Siegenthaler Hugi
Dr. Knock - Florian Käsermann
Dr. Parpalaid - Samuel Kobel
Mme Parpalaid - Uschi Liechti
Chauffeuse Colette - Lea Studer
Türsteherin Diane - Johanna Zaugg
Gemeinde-Ausruferin Louise - Jrene Studer
Lehrer Bernard - Theo Balmer
Apotheker Mousquet - Tony Salzmann
Dame in schwarz - Sabine Bärtschi
Dame in violett - Daniela Hebeisen
Dorfmädel Cloé - Vera Studer
Dorfmädel Arlette - Andrea Studer
Mme Rémy - Bettina Marbacher
Mathilde, der Widerstand - Vreni Eggimann
Pépin, der Widerstand - René Strauss
Licht- u. Tontechnik - Jürg Bärtschi und Timo Kobel
Beleuchtgskonzept - Thomas Pulfer
Kostüme - Eveline Rinaldi
Maske - Erika Raval und Jeannette Pfeiffer
Bühnenbild - Davina Siegenthaler Hugi
Bühnenbau - Die Bühne Lyssach
Requisiten - Bettina Marbacher
Abendkasse - Kuno Jaeggi
Fotos - Michael Meier
Illustrationen - Ruth Lehmann
Medien u. Inserenten - René Strauss
Finanzen - Uschi Liechti
Pausenbar - Andreas und Vreni Eggimann
Saaldienst - Elio Zingg
Parkdienst - Benjamin Leuthold
Aufführungsrecht - AHN & SIMROCK, Hamburg